Tandemachse vs. Zwillingsbereifung

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Breckman
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Tandemachse vs. Zwillingsbereifung

#1 Beitrag von Breckman » 29. Aug 2012, 08:47

Hallo Zusammen,

mich interessieren zu oben genanntem Thema die jeweiligen Vor- und Nachteile der unterschiedlichen Systeme.
Gerade bei Gewichten von 5 t Fahrzeugen ist dies eine relevante Überlegung.
Also: Haut in die Tasten und berichtet bitte mal von euren Erfahrungen.

Gibt es evtl. einen Favoriten?
Viele Grüße vom Rande des Sauerlands
Lars

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gast

#2 Beitrag von gast » 29. Aug 2012, 09:57

Hallo Lars,


ich kann Dir nur von der Zwillingsbereifung berichten und finde sie klasse.
Wenn Du Doppelachsen hast, mußt Du auch für Doppelachsen bezahlen, auf jeder Fähre.




Gruß

Viola

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womo416
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#3 Beitrag von womo416 » 29. Aug 2012, 09:59

Das stand letztens in einer der verpönten Fachzeitschriften ein interessanter Vergleich. Meines Erachtens ist der größte Nachteil der Tandemachse der, das es sich um einen Fronttriebler handelt mit den entsprechenden Traktionsproblemen (Ausnahme diese Tandemachse von MB bei einem 6-Tonner-Frankia).

Jetzt werden mich wahrscheinlich alle Tandemachser verhauen...

LG Wolfgang

ydna
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#4 Beitrag von ydna » 29. Aug 2012, 12:51

Also wir haben eine Tandemachse und sind super zufrieden.

Der Geradeauslauf ist erheblich besser als der mit Zwillingsreifen, da Du mit den Zwillingsreifen immer auf den Spurrillen tanzt. Mit der Tandemachse fährst Du in diesen.

Außerdem hast Du mit der Tandemachse das Gefühl, als fährst Du auf Schienen.

Das Fronttriebler schlechter sind, habe ich woanders auch schon anders erlebt. Außerdem fahre ich selten auf Flächen, wo ich schon Bedenken haben muss, rauszukommen bzw. stecken zu bleiben. Und andere Traktionsprobleme habe ich noch nie gehabt.

Das mit den Kosten ist ein Grund, aber den würde ich als vernachlässigbar gegenüber den Vorteile ansehen.

snoopy
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#5 Beitrag von snoopy » 29. Aug 2012, 13:01

Zum Thema Front-/Heckantrieb gibt es ja berits entsprechende Meinungsäußerungen. Hierzu nur, dass mir bei unserer Zwillingbereiften Wuchtbrumme ein Spurrillenspringen bisher nicht aufgefallen ist.

Zu den Kosten noch diese Anmerkungen:
Maut A: Fahrzeuge mit Tandemachse zählen zu den 3-achsigen Fahrzeugen und zahlen eine höhere Maut
Maut SP: Zwillingbereifte Fahrzeuge unterliegen einen höheren Maut

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Breckman
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#6 Beitrag von Breckman » 29. Aug 2012, 13:19

snoopy hat geschrieben:Zu den Kosten noch diese Anmerkungen:
Maut A: Fahrzeuge mit Tandemachse zählen zu den 3-achsigen Fahrzeugen und zahlen eine höhere Maut
Maut SP: Zwillingbereifte Fahrzeuge unterliegen einen höheren Maut
Die Kosten, wie oben aufgeführt, sind für mich eine vernachlässigbare Größe. Eine Tandemachse wird sicherlich weitere Kosten aufwerfen, da sie nach meinem Kenntnisstand einmal im Jahr entlastet und abgeschmiert werden müssen.

Mir geht es eher um die technischen Unterschiede und das Fahrverhalten.

Was ist z.B. mit dem Reifenabrieb bei der Tandemachse auf der mittleren Achse?
Wie wirken sich Zwillingsbereifungen auf Spurrillen aus?
Was ist mit den unterschiedlichen Traktionen der Antriebsräder?

Ein ganz anderer Gedanke: Führerscheintechnisch darf ich Fahrzeuge bis zu 4 Achsen, Zugmaschine und Hänger je 2, fahren. Heißt das, dass ein Anhänger bei einer Tandemachse nur 1 Achse haben dürfte? (Ist nur eine theoretische Überlegung).

Ihr sehr, ein vielfältiges Thema. 8)
Viele Grüße vom Rande des Sauerlands
Lars

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ydna
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#7 Beitrag von ydna » 29. Aug 2012, 13:59

Hallo Lars,

unsere Reifen der Tandemachse haben den gleichen Verschleiß wie die Vorderräder. Auch wenn man meint, der Abrieb sei höher.

Des weiteren schau mal in die neue Reisemobil. Dort wurden die Vorzüge der Tandemachse auch gut beschrieben. Man fährt wirklich wie auf Schienen.

transclemens
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#8 Beitrag von transclemens » 29. Aug 2012, 17:03

Hallo Lars,

die Tandem-Achse gilt doch als eine Achse!!!!

Gruß Jürgen

gast

#9 Beitrag von gast » 29. Aug 2012, 17:15

Breckman hat geschrieben:
snoopy hat geschrieben:Zu den Kosten noch diese Anmerkungen:
Maut A: Fahrzeuge mit Tandemachse zählen zu den 3-achsigen Fahrzeugen und zahlen eine höhere Maut
Maut SP: Zwillingbereifte Fahrzeuge unterliegen einen höheren Maut
Die Kosten, wie oben aufgeführt, sind für mich eine vernachlässigbare Größe. Eine Tandemachse wird sicherlich weitere Kosten aufwerfen, da sie nach meinem Kenntnisstand einmal im Jahr entlastet und abgeschmiert werden müssen.

Mir geht es eher um die technischen Unterschiede und das Fahrverhalten.

Was ist z.B. mit dem Reifenabrieb bei der Tandemachse auf der mittleren Achse?
Wie wirken sich Zwillingsbereifungen auf Spurrillen aus?
Was ist mit den unterschiedlichen Traktionen der Antriebsräder?

Ein ganz anderer Gedanke: Führerscheintechnisch darf ich Fahrzeuge bis zu 4 Achsen, Zugmaschine und Hänger je 2, fahren. Heißt das, dass ein Anhänger bei einer Tandemachse nur 1 Achse haben dürfte? (Ist nur eine theoretische Überlegung).

Ihr sehr, ein vielfältiges Thema. 8)
Hallo Lars,

wie immer werden die die Fahrzeuge loben, die sie fahren :D
Spurrillen haben mich mit unserem zwillingsbereiften WOMO noch nie gestört, habe ich noch nie gemerkt.
Das 4 schiebende Räder speziell bei einem WOMO, bei dem meistens das Hauptgewicht auf der Hinterachse liegt, besser sind als zwei ziehende
an einem frontgetriebenen WOMO, bei dem meistens auch das Hauptgewicht auf der Hinterachse liegt, liegt für mich auf der Hand.
Auch aus eigener leidvoller Erfahrung.
Mit unserem WOMO bin ich noch nie irgendwo stecken geblieben.
( da halte ich es wie Andy, ich stelle mich immer so, das ich nicht steckenbleiben kann und immer rückwärts so, damit man mich im Falle eines Falles vorwärts raus ziehen kann)
Mit unseren 2 früheren Ducatos dagegen regelmäßig, selbst auf ebenem Terrain. wenn man versehentlich in einer Pfütze stehen bleiben mußte.
So ist es uns mal auf einem CP in Meck Pom passiert :shock:
Auch das Schieben in Kurven über die Vorderräder speziell bei Nässe fand ich grauenhaft.
Von den sehr leicht durchdrehenden Vorderrädern bei Nässe brauche ich hier nicht weiter zu reden, selbst auf Trockenem, das kennt jeder Ducatofahrer.
Ich habe mal einen Spruch gelesen, der mir sehr gut gefällt:
"Zwillingsbereifung ist der Allradantrieb des armen Mannes " :D
Fazit für mich:
Ich bin begeistert von der Zwillingsbereifung und würde diese immer wieder wählen !
Am besten einfach ausprobieren !

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oldpitter
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#10 Beitrag von oldpitter » 29. Aug 2012, 18:21

Vor und Nachteile, Licht und Schatten der Antriebssysteme
sind schon gut beschrieben.
Wobei die Tandem/Doppelachse nichts mit Antrieb zu tun hat.
OK, Außer dem neuen DB Fahrgestell 6 to, das aber noch nicht ausgereift ist.

Bei engen Kurven "radieren" die Räder der Doppelachse aber schon ganz schön..... :roll:

Anderer Aspekt, der die Aufbauhersteller zum einen oder anderen System greifen lässt:

Zwillingsbereifter Hinterachsantrieb bedeutet Kardanwelle nach hinten.
Die ist nur bei einem relativ hohen (serien)Leiterrahmen machbar.
In Verbindung mit doppeltem Boden werden diese Fz deutlich höher
und damit auch schwerer teurer. (Aber auch stabiler)

Daher gilt als grober Anhalt:
Bis 4,5 to 4 Räder (an jeder Ecke eins :lol: ) über 4 to meist ALKO Rahmen
5 bis 5,5 to Doppelachse (hinten :lol: ) und ALKO Rahmen
über 5,5 to LLKW-Leiterrahmen mit Zwillingsbereifung

Das "solideste" ist (auch bei gebrauchten) die le Variante.

Eine Ausnahme meiner Ausführung:
Von Ford gibt es auch einen Zwillingsbereiften Hinterachsantrieb für WoMo
mit 4 to. Hier wurde aber meist ohne doppelten Boden gebaut.

Ich habe bei meiner Ausführung nur den Hauptflottenanteil bedacht.
Es gibt auch Exoten in allen Richtungen......
LG Peter

Junge Vögel singen von Freiheit
alte Vögel fliegen..... :lol:

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ydna
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#11 Beitrag von ydna » 29. Aug 2012, 19:56

Hallo Peter,

ich muss sagen, liegen geblieben, weil festgefahren, bin ich in 6 Jahren noch nicht einmal.

Und durchdrehende Reifen auch bei bei Nässe kenne ich auch nicht. Und ich denke, ich brauche nichts beschönigen - warum auch.

Vielleicht fährst Du mal ein solches Womo, dann weißt Du, was Straßenlage ist. :wink: Dazu kommt, dass die Tandemachse von Alko (Tiefrahmenchassis) mir ein sehr niedriges Womo ermöglicht, sprich 305cm Höhe. Hier fahre ich dann die Mautstraßen in Frankreich durchgängig mit Klasse 2. :wink:

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Breckman
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#12 Beitrag von Breckman » 29. Aug 2012, 21:17

Hallo Leute,

das war ja schon mal richtig viel Input von Euch.
Vielen Dank für Eure Ausführungen.

Jetzt habe ich Denkstoff. :D
Viele Grüße vom Rande des Sauerlands
Lars

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gast

#13 Beitrag von gast » 29. Aug 2012, 21:22

Andy10 hat geschrieben:Hallo Peter,

ich muss sagen, liegen geblieben, weil festgefahren, bin ich in 6 Jahren noch nicht einmal.

Und durchdrehende Reifen auch bei bei Nässe kenne ich auch nicht. Und ich denke, ich brauche nichts beschönigen - warum auch.

Vielleicht fährst Du mal ein solches Womo, dann weißt Du, was Straßenlage ist. :wink: Dazu kommt, dass die Tandemachse von Alko (Tiefrahmenchassis) mir ein sehr niedriges Womo ermöglicht, sprich 305cm Höhe. Hier fahre ich dann die Mautstraßen in Frankreich durchgängig mit Klasse 2. :wink:
Hallo Andy,

ich halte mit 3,03 m dagegen :D
ansonsten kann ich nur das berichten, was wir erlebt haben.
Ist allerdings auch schon fast 20 Jahre her.

ydna
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#14 Beitrag von ydna » 30. Aug 2012, 05:39

freetec598 hat geschrieben: ich halte mit 3,03 m dagegen :D
Mit Doppelboden und großer Garage (mit Fahrräder) hinten? :wink:
freetec598 hat geschrieben: Ist allerdings auch schon fast 20 Jahre her.
Nun ja, innerhalb von 20 Jahren kann sich vielleicht doch etwas geändert haben? :wink:

gast

#15 Beitrag von gast » 30. Aug 2012, 06:32

Andy10 hat geschrieben:
freetec598 hat geschrieben: ich halte mit 3,03 m dagegen :D
freetec598 hat geschrieben: Ist allerdings auch schon fast 20 Jahre her.
Nun ja, innerhalb von 20 Jahren kann sich vielleicht doch etwas geändert haben? :wink:
Mit Doppelboden und großer Garage (mit Fahrräder) hinten? :wink:

Da muß ich naturgemäß leider passen. :(
Weder noch, aber man kann halt nicht alles haben im Leben,
zumindest nicht für den Preis,
den wir zu zahlen in der Lage waren. :wink:
Ansonsten ist Dein WOMO ja ein Raumwunder,
zu dem man Dich nur beglückwünschen kann.

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