Wohnraumbatterie - unterschätzte Gefahr?

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StarLine630
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Wohnraumbatterie - unterschätzte Gefahr?

#1 Beitrag von StarLine630 » 14. Mai 2015, 10:52

Hallo liebe Camper! :-)

Manche von euch haben das vielleicht schon mal erlebt; für uns war es kürzlich die Premiere...

Als es plötzlich bei uns im Fahrzeug intensiv nach Schwefel/faulen Eiern gerochen hat, haben wir uns als Technik-Laien noch keine sonderlich großen Gedanken gemacht. Relativ entspannt und unbesorgt haben wir uns auf eine ziemlich lange Suche nach der Quelle des Gestanks gemacht...

Nach ca einer Stunde Schnüffeln bis uns schon fast die Nase abgefallen ist, haben wir dann den Übeltäter entdeckt: unsere Wohnraumbatterie (Gel), die unter der Sitzecke verbaut, aber nur von außen zugänglich ist.

Wir haben gesehen, dass die Batterie ziemlich starke Ausbeulungen hatte (sah fast aus wie eine Melone) und fühlten, dass sie extrem heiss war.

Noch immer relativ unbesorgt haben wir den Standstrom gekappt und den Pannendienst gerufen. Der meinte bereits am Telefon, dass "Gefahr im Verzug" wäre und wir jedenfalls vom Fahrzeug fern bleiben sollten. Da bekamen wir dann zum ersten Mal ein etwas ungutes Gefühl.

Schnell war der Pannenhelfer dann vor Ort am CP, hat mit besorgtem Blick und in Windeseile die Batterie ausgebaut und zum Kühlen ins Gras gestellt. Er meinte, das Ding sei kurz vor dem im- oder explodieren und wir hätten Glück gehabt, dass wir da waren und nicht zb auf einem Tagesausflug oder sonst wo. Erst da haben wir realisiert, dass wenn das Ding wirklich geplatzt wäre, wir unser WoMo auf den Autofriedhof hätten bringen können...

Die Sicherung, die eigentlich hätte fallen sollen um das zu verhindern, hat es warum auch immer nicht getan...

Technisch versierte Camper hätten wahrscheinlich gleich gewusst, dass Schwefelgeruch nur von der Batterie kommen kann - uns wurde erklärt, dass bei Überladung sich ein Überdruckventil öffnet, damit die Gase entweichen können und das riecht man dann eben. Hätten wir das vorher gewusst, hätten wir gleich den Standstrom gekappt und uns eine Stunde weiteres Überladen der Batterie erspart.

Daher für alle, die das so wie wir bisher auch nicht wussten: Wenns nach Eiern stinkt, weg mit dem Strom :!:

Wir haben den netten Pannenhelfer bei seinem "Rettungseinsatz" gefilmt; die die uns kennen wissen ja, dass wir gerne mal die Kamera zur Hand nehmen ;)

https://youtu.be/oQRk6CjILZs

Lg Norbert

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Breckman
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#2 Beitrag von Breckman » 15. Mai 2015, 19:13

Mann, das ist ja völlig übel.
Ich muss zugeben, dass ich darauf auch nicht so schnell gekommen wäre.

Wenn ich es richtig verstanden habe, war die Ursache eine Überladung und die Sicherung hat nicht gezogen.
Kann man sich davor schützen?

Schön für Euch, dass nichts weiteres mit Euch und Eurem Mobil passiert ist. Wenn ich mir vorstelle, dass mitten in der Nacht, vielleicht noch unbemerkt die Batterie Im- oder Explodiert wäre, nicht auszudenken...
Viele Grüße vom Rande des Sauerlands
Lars

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gast

#3 Beitrag von gast » 16. Mai 2015, 20:53

Hallo Norbert,

vielen Dank für den Hinweis,
aber auch Glückwunsch zu dem guten Ende.:D
Wir haben im neuen WOMO neue 2 AGM Batterien.
Ich bin sehr gespannt
wenn die mal ihren Geist aushauchen.
Wenn Sie auch 8 Jahre bei minimalster Pflege aushalten,
werden es auch wieder AGM, wenn nicht,
werden es wieder Blei Säure.
Die waren vollkommen pflegeleicht.
Alle 4 - 6 Wochen für 24 -36 Stunden an Landstrom
und 2 x im Jahr dest. Wasser, das wars.
Nun ersparen wir uns das dest. Wasser,
ansonsten wie gehabt .

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StarLine630
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#4 Beitrag von StarLine630 » 17. Mai 2015, 14:01

Hallo zusammen! :)

Mir wurde mittlerweile erklärt, dass die Sicherung (die Hauptsicherung für den Laderegler) zwar bei Überspannung bei der Stromzufuhr fällt, nicht aber bei Überladung der Batterie an sich. Da würde wohl ein - ich nenne das jetzt mal laienhaft - Temperaturfühler helfen können.

Wir sind in der Zwischenzeit ziemlich sicher, dass die Batterie selbst wohl im Eimer gewesen ist - wir hatten heuer in unserem Winterquartier ein Problem mit der Landstromversorgung, sodass wohl ziemlich sicher die Batterie völlig entladen hatte während der Wintermonate... und das ist angeblich das "Ende" für Gelbatterien.

Jedenfalls ist damit nicht zu spaßen; ich habe von überraschend vielen Campingkollegen als Feedback bekommen, dass die genau schon so eine Explosion in ihrem WoMo hatten - teils mit erheblichem Sach- und leider auch Personenschaden... :shock:

Lg Norbert

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Montanus
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#5 Beitrag von Montanus » 1. Jun 2015, 12:34

Erst mal bin ich froh das Euch nichts passiert ist.

Mal zu den Batterien.......ich benutze im Aufbau nie Blei-Säure Batterien,
denn diese Gasen auch beim laden.
Blei-Säure ist zwar die preisgünstige Variante, ich benutze aber aus Erfahrung Gel-Akkus, diese Gasen nicht aus.
Ich würde dann auch zyklenfeste nehmen, da hast Du schon die richtigen
im falle es soll mal Solar nachgerüstet werden.

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