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von w.w.w » 10. Nov 2009, 19:54
Hi,
Ich muss schon gestehen, dass ich diese semantischen Spielchen und ergebnisfreien Diskussionen, ob WoMo oder Wohnwagen, ob SP oder CP, die ja im Verlauf irgendwie dann doch immer ins Militante abgleiten, für unglaublich öde und in höchstem Maße überflüssig halte.
Ja, ich gebe es zu, in meinem Herzen steckt auch ein Wohnwagen.
Warum? Weil, als wir noch drei kleine Kinder hatten und vergleichsweise wenig Kohle und wir uns nur ein Auto zzgl. Anhängerkupplung leisten konnten, ein gebrauchter Hobby Prestige die einzige Möglichkeit war, mit der gesamten Rasselbande nach Spanien oder Frankreich zu kommen.
Schon möglich, dass ich mir damals vielleicht gerne auch einen 12m-Varioliner hätte gönnen mögen, mit integrierter A- B- oder welcher Klasse auch immer. Aber es war so wie es war, und es war gut so.
Ich entsinne mich auch noch gut, dass ich, so Mitte der 1990er Jahre, die WoMo-Besatzungen querschnittlich immer zum Piepen fand. Die hatten auf Campingplätzen immer so einen Fluchttrieb in der Physiognomie. Die schienen immer zu beobachten, ob die Schranke auch durchgehend geöffnet war, damit sie immer das gute Gefühl haben konnten, jederzeit wieder losbrettern zu können. Und morgens stellten sie immer kunstvoll Kabelrollen, Stühle und Tische auf, um das Revier zu markieren. Flexibel wollte man schon sein, aber der Platz in der ersten Reihe sollte es abends eben auch wieder sein. Unglaublich, was die meisten von denen einen nervösen Eindruck machten. Das hatte mit Urlaub damals für mein Empfinden irgendwie nix zu tun.
Seit einigen Jahren fahren wir selber WoMo. Die Kinder sind außer Haus, aus einem Auto wurden (inkl. Womo) inzwischen drei, bisschen mehr Kohle ist auch da, und wenn es pressiert will man mal schnell irgendwo hin oder auch mal zügig den Urlaubsstandort wechseln. Möglicherweise weil sich der Strandhafer für Hundepfoten (Ach Gott, wir haben ja gar keinen Hund) nicht eignet.
Was will ich sagen? Kurz gefasst: Der rechte Scheiß zur rechten Zeit. Es gibt viele gute Gründe sich für oder gegen ein WoMo, für oder gegen einen WoWa, für oder gegen Stellplätze, für oder gegen Campingplätze zu entscheiden. Wichtig ist doch nur, dass man seinen eigenen Bedürfnissen nach die "Goldrand"-Lösung findet.
Worum geht es denn beim Campen im Kern? Egal ob früher oder jetzt. Es geht doch darum, seinen Reisen, seinen Urlauben ein höchstmögliches Maß an Individualität und Flexibilität angedeihen zu lassen. Und genau dies halte ich für die Grundantrieb jedes Campers, egal ob Zelt, WoWa oder WoMo. Von daher