Italien: Mailand führt Citymaut ein

[Dakota]

Die norditalienische Metropole Mailand sagt den Staus und der Luftverschmutzung in der Innenstadt den Kampf an. Ab 2. Januar 2008 müssen Autofahrer, die montags bis freitags von 07:00 bis 19:30 Uhr in den rund sieben Quadratkilometer großen Stadtmauerring (Cerchia dei Bastoni), fahren wollen, eine Abgabe entrichten.

Diese Gebühr wird je nach Schadstoffklasse ein bis fünf Euro betragen. Erlaubt sind dann bis zu 50 Fahrten. Wer öfter in den Stadtmauerring einfährt, bezahlt mehr. Elektroautos und besonders abgasarme Fahrzeuge sind von der Citymaut ausgenommen. Die Einfahrts- und Parkberechtigungsscheine (Gratta e passa) können bei der Post, im Tabak- und Zeitschriftengeschäft erworben werden. Als Zufahrtskontrollen sollen 42 elektronische Einfahrten am Rande der Innenstadt errichtet werden. Mautprellern drohen Geldstrafen von 71 Euro. Davon betroffen sind auch ausländische Autofahrer. Sie sind von der Citymaut nicht ausgenommen.

Um es den Autofahrern leichter zu machen, auf ihr Fahrzeug zu verzichten, hat die lombardische Metropole den öffentlichen Nahverkehr ausgebaut. Ab sofort gibt es 585 neue Verbindungen vom Umland in die Stadt. Der öffentliche Nahverkehr in den Kernzeiten wurde um 27 % aufgestockt. Ein Teil der Einnahmen aus der Citymaut - mit 50 Millionen Euro pro Jahr wird gerechnet - soll in den Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs fließen.

Auch andere italienische Städte und Gemeinden erwägen eine Citymaut oder greifen zu ähnlichen Maßnahmen. Wer Ärger mit den Ordnungshütern vermeiden möchte, sollte in den Außenbereichen der Städte parken und mit öffentlichen Verkehrsmitteln in das Zentrum fahren.

Quelle: ADAC