Bulgarien: Tipps für Transitfahrten

Antworten
Nachricht
Autor
Benutzeravatar
Dakota
Gründungsmitglied
Beiträge: 7663
Registriert: 2. Jul 2006, 12:44
Wohnort: hessische Bergstrasse

Bulgarien: Tipps für Transitfahrten

#1 Beitrag von Dakota » 30. Jun 2009, 16:04

Bulgarien-Reisende aufgepasst: Immer wieder werden Transitreisende bei Verkehrskontrollen, beim Vignettenkauf oder beim Vorzeigen der Einreisedokumente Opfer von korrupten oder falschen Beamten. Der ADAC nennt die häufigsten Maschen:

Verkehrskontrollen

Autofahrer auf dem Weg durch das osteuropäische Land werden nicht selten wegen angeblicher Geschwindigkeitsüberschreitungen von falschen oder korrupten Polizisten mit überhöhten Beträgen zur Kasse gebeten. Um den Betrügern nicht ins Netz zu gehzen, sollten Autofahrer folgendes wissen:

Das Auswärtigen Amt weist darauf hin, dass Geldstrafen wegen Verkehrsverstößen nie direkt an die kontrollierenden Verkehrspolizisten zu zahlen sind. Diese dürfen den angeblichen Temposünder lediglich zur nächsten Polizeidienststelle einbestellen. Wird ein Autofahrer dennoch zur Zahlung aufgefordert, soll er sich die Kennnummer des Polizisten an der Uniform sowie dessen Namen notieren. Richtige Polizisten erkennt man unter anderem auch daran, dass sie eine Schutzweste tragen und einen Dienstausweis mit Lichtbild, Namen und Einheit vorweisen.

Will man sich generell Ärger mit der Verkehrspolizei ersparen, hilft nur eines: strikte Einhaltung des Tempolimits.

Vignettenkauf

Auf der Hut sein sollte man nicht nur bei Verkehrskontrollen, auch beim Vignettenkauf sind Wachsamkeit und ein gesundes Misstrauen angebracht. Nicht selten bereichern sich korrupte Grenzbeamte mit überhöhten Vignettenpreisen oder nötigen Autofahrer zum Kauf einer Monats- oder Ganzjahresvignette, weil 7-Tages-Vignetten zurzeit angeblich vergriffen wären.

Um sicher zu gehen, die Mautplakette zum regulären Preis zu erwerben, wird empfohlen, sich vorher über den aktuellen Kaufpreis zu informieren (Aushänge an den Grenzen oder beim ADAC). Stellt sich der Grenzbeamte stur, hilft es mitunter, den Vorgesetzten zu verlangen. Wichtig dabei ist, sich den Namen des Grenzbeamten zu notieren. Schlecht beraten ist, wer einfach ohne Vignette weiter fährt. Mautverstöße werden mit Bußgeldern von 50 Euro bestraft und bleiben selten unentdeckt.

Laut Auskunft der für den Vertrieb der Vignetten zuständigen Behörde sind an allen Grenzübergängen genügend Pickerl vorrätig. Meldungen, dass es besonders bei den 7-Tages-Vignetten Engpässe gäbe, würden nicht zutreffen.

Weitere Informationen zur Maut in Bulgarien können unter www.adac.de/ReiseService/routenplaner/Maut_Infos abgerufen werden.

Probleme bei der Einreise türkischer Bürger

Türkische Bürger werden hier besonders oft Opfer der Gauner in Uniform. Reisende mit Aufenthaltsgenehmigung für Deutschland benötigen für den Transit einen Reisepass mit Aufenthaltstitel. Obwohl diese Aufenthaltsgenehmigung kein Bild enthalten muss, wird dies von den Grenzbeamten häufig gefordert. Wer dieses nicht vorweisen kann, muss eine Geldbuße zahlen. Manchmal werden Autofahrer auch schikaniert, wenn sie sich weigern, einen 5- oder 10- Euro-Schein in den Pass zu legen. Besonders beliebte Schikanen sind die lange und gründliche Durchsuchung des Kofferraumes oder das stundenlange Wartenlassen am Straßenrand.

Nachweis zu Schweinegrippe nicht erforderlich

Wer nach Bulgarien fährt, benötigt auch weiterhin keinen Nachweis, dass er nicht mit dem Schweinegrippe-Virus infiziert ist. Die bestätigte die bulgarische Botschaft in Berlin auf Nachfrage des ADAC. Die Einreisebestimmungen für das Balkanland bleiben somit unverändert.

In den vergangenen Tagen gab es immer wieder Meldungen, dass bei der Einreise entsprechende Gesundheitsnachweise verlangt würden. Die Botschaft hat nun die bulgarischen Behörden vor Ort informiert und eine Überprüfung angefordert.

Falls ein Reisender dennoch aufgefordert wird, einen solchen Nachweis zu erbringen, sollte er den Zeitpunkt, den Grenzübergang und die Farbe der Uniform des Beamten (grün oder blau) festhalten und sich nach der Reise mit diesen Informationen an die Botschaft Bulgariens wenden:

Botschaft der Republik Bulgarien
Mauerstraße 11
10117 Berlin
Telefon (030) 2 01 09 22 / 26
Fax (030) 2 08 68 38
info@botschaft-bulgarien.de
www.botschaft-bulgarien.de

Längere Wartezeiten

Allgemein müssen Autofahrer während der Hauptreisezeit mit längeren Grenzwartezeiten rechnen. Dem ADAC liegen Berichte vor, dass die Beamten vielfach "Dienst nach Vorschrift" machten, wodurch zum Teil lange Warteschlangen entstünden.

Hilfe für Reisende

Bulgarien-Reisende können allerdings darauf hoffen, künftig weniger oft an korrupte Beamte zu geraten. Das bulgarische Innenministerium hat der Korruption entlang der Transitstrecken den Kampf angesagt und Reisenden Unterstützung zugesichert. Seine Internetseite www.mvr.bg/en führt zu dem Beschwerdeformular "Signals of Corruption at the MoI". Dieses ermöglicht es Autofahrern, die sich falsch behandelt oder betrogen fühlen, ihren Ärger beim Innenministerium kund zu tun. Die Autofahrer müssen dabei keine Schikanen bei der nächsten Einreise befürchten, da das Formular ohne persönliche Daten ausgefüllt und abgeschickt werden kann. Betroffene können sich außerdem bei der bulgarischen Botschaft in Berlin melden.

Alternativrouten

Wer bei einer Fahrt in die Türkei Bulgarien meiden will, hat die Möglichkeit über Mazedonien und Griechenland auszuweichen. Die Alternativroute führt von der serbischen Stadt Nis nach Süden über die Grenzübergänge Kumanovo (SRB/MK) und Evzoni (MK/GR) nach Thessaloniki und von dort weiter nach Osten zum griechisch-türkischen Grenzübergang Kipi/Ipsala, von wo man nach Istanbul weiterfahren kann. Im Vergleich zur Strecke Nis - Sofia - Edirne - Istanbul ist dieser Weg zwar knapp 300 Kilometer länger, aber fast durchgängig als Autobahn ausgebaut.

Eine weitere Alternative, vor allem für Reisende in die Westtürkei, ist die Fähre von Ancona in Italien nach Cesme an der türkischen Ägäisküste. Wer diese Variante wählt, fährt entspannt und kommt ausgeruht ans Ziel. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, eine Fähre von Italien ins griechische Igoumenitsa zu nutzen und über die inzwischen fertiggestellte Autobahn A 2 (Egnatia Odos) in Richtung Türkei zu fahren.

Quelle: ADAC
Gruß Klaus

...where the road ends, life begins :mrgreen:

Antworten