SCHWEDEN: Überfälle nehmen wieder zu

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Dakota
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SCHWEDEN: Überfälle nehmen wieder zu

#1 Beitrag von Dakota » 15. Jul 2007, 13:14

SCHWEDEN / Zum Übernachten sind lauschige Rastplätze nicht geeignet
Wieder mehr Überfälle auf Autocamper


In Schweden nehmen mit dem Beginn der Urlaubssaison die Überfälle von Straßenpiraten auf Autocamper zu. Die Polizei fordert die Reisenden zur Vorsicht auf.
Anton Vernes hatte seinen Autocamper am schwedischen Vättern-See auf einen Rastplatz gefahren und sich schlafen gelegt. Als er am nächsten Morgen aufwachte, sah er, dass die Autotür einen Spalt offen stand. "Seltsam, dass ich abzuschließen vergaß", sagte der Holländer zu seiner Frau, da merkte er, dass die Kamera weg war. Mit einem Schraubenzieher hatten Diebe das Auto aufgebrochen und alles Wertvolle entfernt, während das Ehepaar schlief. Das ist kein Einzelfall. In Schweden nimmt die Welle der "Straßenpiraterie" wieder zu: Einbrüche in Autocamper und Wohnwagen, wenn Touristen auf der Fahrt in den Norden auf Rastplätzen Ruhe suchen. Nachdem die Diebstähle vor vier Jahren mit 120 registrierten Fällen zur Plage geworden waren, hattenInformationskampagnen und der Einsatz von Überwachungskameras die Kriminalität gebremst. Im Vorjahr gab es nur noch 34 Anzeigen, doch mit Beginn der neuen Urlaubssaison steigt die Einbruchsrate wieder. Vor allem an der Westküste fordert die Polizei die Reisenden zu besonderer Vorsicht auf. "Einzugreifen ist schwer, da alles sehr schnell geht und es meist keine Zeugen gibt", sagt Jan Strannegård von der Polizeizentrale in Göteborg. Bei Stenungsund, abseits der E 6, hatten die Räuber gleichzeitig neun Wohnmobile geplündert, fünf davon von deutschen Touristen. Geld, Navigationssysteme, Radios, Telefone, Kameras waren ihre Beute. Die Vorgangsweise ist meist die gleiche: durch Gebüsch verborgen, pirschen sich die Diebe an die Autos heran, knacken die Tür und entfernen alles, was auf Instrumentenbrett und Vordersitz liegt. Betäubungsgas eingesetzt? Da die Reisenden die Einbrüche nicht bemerken, hat zur Theorie geführt, dass die Piraten Betäubungsgas verwenden, Beweise dafür gibt es jedoch nicht. Der abseits der E 6 liegende Rastplatz in Stenungsund war mit Kameras überwacht, doch dies schreckte die Einbrecher nicht ab. So kann die Polizei die Touristen nur immer wieder auf die Vorsichtsregeln hinweisen: Sichtbar parken. Abgelegene Rastplätze in der Nacht meiden. Und natürlich: Keine Wertgegenstände offen herumliegen lassen, was auch gilt, wenn das Auto tagsüber abgestellt wird und sich die Urlauber zum Stadtbummel oder Waldspaziergang aufmachen. Des nachts hilft es, die Türen mit Gurten oder Ketten zu sichern, sagt Strannegård. Doch Sicherheitsregel Nummer eins heißt: Ein Rastplatz ist kein Schlafquartier. "Dafür gibt es Campingplätze", sagt der Polizeisprecher. Das Übernachten am Straßenrand ist zwar erlaubt, aber eben nicht sicher, und es führt auch zu Konflikten mit heimischen Autofahrern, die ihre Rastplätze von Dauerparkern blockiert sehen. Auch die elektronische Überwachung wird von den Schweden eher abgelehnt. Schließlich nützen Paare die einsamen Raststätten am Waldrand gerne auch für ein Schäferstündchen, und dabei lässt man sich nicht gerne von Kameras beobachten.

HANNES GAMILLSCHEG

Quelle: hnp-online
Gruß Klaus

...where the road ends, life begins :mrgreen:

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