Ist eine umfangreiche und komplizierte Angelegenheit.
Ich kenne "Eigenwillige", die ihre Ölablassschraube vom alten Benz verschweißt haben und stolz darauf hinweisen, dass bei 200.000 km noch kein Ölwechsel durchgeführt wurde
und die Karre lief damals auch noch
Zum technischen:
Öle haben unterschiedliche Aufgaben und daher auch unterschiedliche Eigenschaften.
Ein Getriebeöl z.B. soll sich verschäumen, damit es im Betrieb auch an alle Stellen und Zahnräder rankommt.
Ein Motoröl darf auf keinen Fall verschäumen, es wird über eine Pumpe und Leitungen an die zu schmierenden Stellen geführt.
Ein Getriebeöl wird nach deutlich längerer Laufzeit gewechselt - wenn überhaupt - da es chemisch nicht altert, weil keinen Verbrennungsrückständen ausgeliefert.
Aber es altert auch - durch Zerhacken der Moleküle. Getriebeöl hat deutlich längere Molekülketten und ist dadurch WESENTLICH druckfester als Motoröl. Durch die mechanische "SCHERBELASTUNG" werden aber mit der Zeit auch diese Molekülketten immer kürzer, die Druckfestigkeit lässt nach.
Auch ein Motoröl altert nicht nur durch die chemische Belastung von Verbrennungsrückständen - es altert/verschleißt auch durch mechanische Scherbelastung - allerdings mechanisch deutlich weniger im Motor, als in einem Getriebe.
Kleines Beispiel:
Bei Motorrädern mit EINEM Ölhaushalt für Motor UND Getriebe, ist der vorgeschriebene Ölwechselintervall immer kürzer (die Hälfte) als bei Motorrädern mit getrenntem Ölhaushalt für Motor und einen nur für Getriebe (BMW)
Alle Systeme, die nur das Motoröl reinigen, vernachlässigen die mechanische Alterung durch kürzer werdende Molekülketten.
Nur noch am Rande - beim Kraftstoff möchte man sehr kurze Molekülketten haben, sonst "klingelt/nagelt der Sprit wie Hölle
Die Ketten werden künstlich gebrochen. Ein Verfahren dazu nannte man "cracken"